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Alles was Du zu Tarps wissen musst

Alles was Du zu Tarps wissen musst

17 Aug, 2022
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Für was brauchst Du ein Tarp?

 

Egal ob als Zeltersatz, Windschutz oder Strandmuschel – Tarps sind bemerkenswert vielseitig. Tarps werden entweder beim Wandern und Campen, oder zum Errichten eines Lagers verwendet. Die naheliegendste Art ein Tarp aufzubauen ist als Zelt. So bist du einigermaßen geschützt von der Natur und kannst trotzdem das Gefühl haben, draußen zu schlafen.

Ähnlich ist es, wenn du ein Tarp als Windschutz verwendest. Wenn du nur mit Bivak und Schlafsack draußen schläfst, kann der Wind einen ganz schön auskühlen. Spannst du ein Tarp in Windrichtung auf, kannst du eine ruhige Nacht genießen. Auch zum Kochen oder für einen Tag am windigen Strand eignet sich diese Aufbauvariante.



 



Möchtest du einen heißen Sommertag am Strand oder in der Natur verbringen? Auch bei diesem Unterfangen kann ein Tarp ein nützlicher Helfer sein. Du kannst das Tarp entweder als eine große Plane aufspannen, die Sonnenschutz bietet, oder du baust dir eine kleine Strandmuschel, um auch vom Wind geschützt zu sein.

Du siehst also, dass ein Tarp für viele Zwecke hilfreich sein kann. Wenn du dich schon mal nach Tarps umgeschaut hast, bist du dir wohl darüber bewusst, dass es viele verschieden Arten von Tarps gibt. Deshalb jetzt ein kleiner Überblick welche Art von Tarps sich für welchen Zweck am besten eignen.

 

 

Welches Tarp für mich?

Zunächst lassen sich Tarps am Material unterscheiden. So gibt es Tarps aus Polyester, aus PVC oder aus Baumwolle-Polyester Mischungen. Zur Outdoornutzung eignen sich jedoch vor Allem Heavy-Duty Tarps und Lightweigttarps.

           ➡️ Zwei                    Materialarten


       

🔸 Heavy-Duty Tarps wurden eigentlich für die industrielle und landwirtschaftliche Nutzung entwickelt. Deshalb wurde nicht auf das Gewicht geachtet, sondern auf Langlebigkeit und Wetterresistenz. Zum Wandern eignen sie sich auf Grund ihres Gewichts daher nicht so gut. Ist man hingegen mit dem Auto unterwegs und muss das Tarp nicht selbst tragen sind Heavy-Duty Tarps eine gute Wahl.


🔸Lightweighttarps zeichnen sich hingegen durch ihr geringes Gewicht aus. Sie sind fürs Wandern optimiert, können auch rauem Wetter standhalten und brauchen nicht so viel Platz. Wenn du dir überlegst ein Tarp zu kaufen, ist ein Lightweighttarp deine beste Wahl.


           ➡️ Verschiedene         Formen von Tarps


Abgesehen vom Material unterscheiden sich Tarps aber auch in der Form: es gibt das normale 🔸4-eckige Tarp, 5-eckige mit oder ohne abgerundeten Kanten, 6- und sogar 7-eckige Tarps. Alle Tarps lassen sich mehr oder weniger in allen Situationen verwenden, doch eignen sich manche besser als andere.


🔸4-eckige Tarps sind die wohl vielseitigsten, sie eignen sich bestens für alle oben beschriebenen Situationen. 6-eckige Tarps eignen sich jedoch besser als Zelt, da die Zusätzlichen Ecken den Fuß- und Kopfbereich vergrößern. Gleiches gilt für 5-eckige Tarps.


Als Windschutz eignen sich 4-eckige Tarps am besten, Tarps mit abgerundeten Kanten hingegen nicht. Diese eignen sich jedoch für Strandmuscheln. Als Sonnen- oder Regenschutz lasen sich alle Tarps verwenden.


Wie du siehst, sind 4-eckige Tarps so ziemlich jeder Herausforderung gewachsen. Deshalb möchte ich diese empfehlen und einige Aufbauvarianten 4-eckiger Tarps jetzt vorstellen. Es sei jedoch noch vorbemerkt, dass, egal welche Art von Tarp, man nie zu viele Ösen und Halterungen an einem Tarp haben kann und darauf beim Kauf achten sollte.


Zuletzt sollte noch auf die Größe des Tarps geachtet werden, da man diese leicht unterschätzt. Bist du allein unterwegs brauchst du ein 3x2 Meter Tarp, denn durch das Aufspannen in schrägem Winkel, verliert das Tarp an Grundfläche. Für 2 Personen braucht man ein 3x3 Meter Tarp und für 4 Personen ein 4x4 Meter Tarp. Man sollte nicht vergessen, dass man nicht allein unter einem Tarp schläft, sondern gewöhnlich mit Gepäck, das im Besten Fall auch trocken bleiben sollte.

 


Aufbauvarianten von Tarps


 5-eckiges Tarp als Strandmuschel aufgebaut

Ich werde hier 3 Aufbauvarianten für Tarps vorstellen, die meines Erachtens die Vielseitigkeit von Tarps und die Leichtigkeit des Aufbaus widerspiegeln. Nach dem du ein Tarp ein paar Mal aufgebaut hast und das Abspannen verstehst wirst du nicht mehr auf die hier gegebenen Anleitungen angewiesen sein. Mit der Zeit lernst du, wie du ein Tarp so aufbaust, dass es sich perfekt deiner Situation anpasst. Ich gehe im Folgenden von einem 4-eckigen Tarp aus.

 

➡️ A-Frame

Das A-Frame, ist in der Form eines As oder eines Dachs, daher der Name. Es bietet Schutz vor Wind, Regen und Sonne. Spannst du es dicht über dem Boden auf, ähnelt es einem Zelt, spannst du es hoch auf kannst du darunter kochen. Für diesen Aufbau eignen sich 4- und 6-eckige Tarps am besten.

Aber nun zur Schritt für Schritt Anleitung:

1. Fädle die Schnur durch die Ösen in der Mitte der langen Seite des Tarps (oder durch die beiden am weitesten entfernten Ecken, wenn du ein 6-eckiges Tarp hast).

2. Spanne jetzt die Schnur an einem Baum oder einem Pfahl ab.

3. Spanne dann die verbleibenden Ecken im 45° Winkel ab, wenn du das Tarp in der Höhe aufhängst. Wenn du das Tarp als Zelt auf dem Boden aufbaust eignen sich Heringe besser.

Wenn du das Tarp als Zelt in einer regnerischen Nacht verwendest, solltest du kleine Gräben vor dem Tarp anlegen, so dass das Wasser abfließen kann. Denke auch daran, falls du kochen willst, dass die Flame nicht zu nah ans Tarp kommt und der Rauch abziehen kann.

 

➡️ Windschutz

Die wohl einfachste Art ein Tarp aufzubauen. Jedoch ist ein Windschutz oft schon alles was man braucht. Du kannst unter ihm schlafen, du kannst im Windschatten kochen und oft ist der Windschutz auch ein ausreichender Unterschlupf bei Regen.

1. Stecke eine lange Seite des Tarps mit Herringen ab. Achte dabei darauf, dass du dein Tarp quer zum Wind abspannst, sonst bietet es dir später keinen Windschatten.

2. Fädele auf der gegenüberliegenden Seite ein Seil durch die Ösen des Tarps.

3. Hast du Bäume in der Nähe, kannst du diese verwenden, um dein Tarp abzuspannen und deinen Windschutz zu vollenden.

4. Sind keine Bäume in der Nähe kannst du auch einen Ast oder Trekkingstöcke benutzen. Nehme hierzu den ersten Stock, spanne das Tarp über ihn, so dass es straff ist. Spanne dann das Seil provisorisch ab.

5. Gehe nun zur anderen Ecke und mache das Gleiche. Spanne abschließend nochmal beide Stützen gut ab und fertig ist der Windschutz.

Wenn es stark windet, ist es besser dein Tarp in einem flachen Winkel aufzubauen. So hat der Wind weniger Angriffsfläche.

 

➡️ Strandmuschel

Als Strandmuschel dient ein Tarp, wenn du drei Ecken am Boden mit Heringen befestigst. Diese Variante bietet einen guten Windschutz, aber kann auch für eine Auszeit von der Sonne genutzt werden. 5-eckige Tarps eignen sich am besten als Strandmuscheln, da die 5. Ecke ein zusätzliches, kleines Vordach bietet. 4-eckige Tarps sind der Herausforderung jedoch genauso gewachsen.

1. Stecke mit Heringen 3 benachbarte Ecken des Tarps so ab, dass die Seiten des Tarps gespannt sind.

2. Hast du ein 4-eckiges Tarp, so platziere eine Stütze in der Mitte einer der losen Seiten. Spanne dann die 4. Ecke ab.

3. Hast du ein 5-eckiges Tarp, so kannst du eine der losen Ecken entweder an einem Baum mit einem Seil abspannen oder mit einer Stütze. Spanne dann die verbliebende Ecke ab.

Hier gilt das Gleiche wie beim Windschutz. Wenn die Tarpkante nicht auf dem Boden aufliegt, kann der Wind einen Weg ins Innere finden. Hat dein Tarp viele Ösen ist das Problem leicht zu beheben. Zusätzlich solltest du den Winkel beim Aufbau beachten: je steiler der Winkel, desto stärker drückt der Wind gegen das Tarp und so lauter pfeift der Wind.


Was braucht man abgesehen von einem Tarp?

 

Meistens kommen Tarps ohne jegliches Zubehör. Das heißt man braucht Seile, Heringe, Stützen und eventuell auch Karabiner. Da ich kein Seilexperte bin, möchte ich hier nur die beiden am häufigsten empfohlenen Seilarten erwähnen: Reepschnur und Paracord. Beide sind belastbar und im Handel zu finden.

Was Stützen und Heringe angeht, so kannst du diese im Handel kaufen. Jedoch gibt es für beide Alternativen. Anstelle von Stützen kannst du auch Trekkingstöcke verwenden, falls du diese dabeihast. Aber auch Äste können als Stützen dienen. Dabei solltest du nur darauf achten, dass das Tarp keinen direkten Kontakt zu den Ästen hat, da sonst das Material angeraut wird und mit der Zeit rissig werden kann.

Alternativ zu Heringen kannst du kleine, zurechtgeschnitzte Äste verwenden oder einfach schwere Steine oder eine Tasche auf das Tarp legen. Steine können auch helfen, wenn dein Tarp keine oder nicht genug Ösen hat. Wickle hierzu einen Stein im Tarp ein und binde diesen mit einer Schnur ab.

 

Abschließend möchte ich für Tarp-Neulinge ein 4-eckiges Lightweighttarp empfehlen. Die 4-eckige Variante ist eine der vielseitigsten und was den Aufbau angeht die Intuitivste. Es bietet einen perfekten Einstieg und nach 3- oder 4-mal aufbauen hat man den Dreh raus und kann schon mit dem Experimentieren anfangen. Mit der Zeit macht es dann richtig Spaß sich zu überlegen, wie man sein Tarp denn am besten aufbaut.

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