
Fahrradfahren mit kleinen Kindern - dein ultimativer Guide
Sobald das Wetter wieder sonniger ist, lockt uns der Sonnenschein aufs Rad. Wenn wir Kinder haben, steht auch einer schönen Familien Radtour nichts mehr im Wege. Worauf du achten solltest, damit die Radtour mit deinen (kleinen) Kindern nicht zur Tortur wird, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Vorab klären: Ist mein Kind schon so weit?
In der Tat gibt es kein Alter, ab wann man sagen kann, eine längere Radtour ist möglich. Das hängt stark von jedem Kind individuell ab. Kleinkinder und Babys, die noch im Anhänger oder im Fahrradsitz sitzen, sollten auf jeden Fall sicher selbst aufrecht sitzen können, damit es keine Strapaze für die Rückenmuskulatur wird.
Grundsätzlich können die meisten Kinder ab dem Grundschulalter schon längere Strecken in Angriff nehmen. Wichtig ist hier, dass das Fahrrad die richtige Größe hat und da Kind eine gewisse Routine mit dem Radfahren entwickelt hat. So macht das Radfahren mit Kindern auch viel Spaß!
Wenn dein Kind noch schnell müde wird, kannst du eventuell auch einen Fahrradanhänger mitnehmen, in den es sich setzen kann, falls es doch etwas zu viel wird.
Das sollte dein Kind können
Damit du und dein Kind sich sicher fühlen können, sollte es einige Dinge beim Rad fahren sicher beherrschen. Du musst dich 100% auf dein Kind verlassen können.
● Kurven sollte dein Kind sicher fahren können, ohne wackelig zu werden
● Dein Kind sollte sicher bremsen und das auch tun, wenn du dein Kind rufst.
● Da es sicherlich auch engere oder dicht befahrene Wege auf deiner Strecke geben könnte, sollte dein Kind auch problemlos ausweichen können.
● Die grundsätzlichen Regeln des Straßenverkehrs sollten deinem Kind vertraut sein, gerade wenn eure Strecke an Straßen vorbei führt.
In Deutschland herrscht die Regel, dass Kinder unter 8 Jahren nicht auf der Straße fahren dürfen. Du als Erwachsener musst theoretisch auf der Straße fahren. Da du aber auch gewährleisten musst, dass dein Kind beaufsichtigt wird, befinden wir uns hier in einer Grauzone. Wenn dein Kind noch nicht sicher Rad fährt und du dich so sicherer fühlst, kannst du dein Kind also auf dem Gehweg begleiten.
Wenn ihr zu dritt unterwegs seid, nehmt eure Kind beim Radfahren in die Mitte. Ist das nicht möglich, fahre hinter deinem Kind, so dass du es stets im Blick hast.
Übe das Radfahren vorab auf Parkplätzen oder auf Wegen ohne Verkehr. Je mehr Sicherheit dein Kind beim Fahrradfahren entwickelst, desto entspannter wird die Tour für euch sein.
Das solltest du vor der Fahrt beachten
Dein Kind ist bereit, und eure Fahrradtour kann losgehen. Wie so oft, machst du dir das Leben wesentlich leichter, wenn du vorab einige Dinge bedenkst und so auf Eventualitäten vorbereitet bist.
ℹ️ Das richtige Outfit
Am wichtigsten ist natürlich ein gut sitzender Fahrradhelm. Auch als Elternteil solltest du deiner Vorbildfunktion nachkommen und einen Helm tragen. Beim Radfahren wird es uns oft warm, so empfiehlt es sich, mehrere dünne Anziehsachen übereinander zu tragen, so seid ihr flexibel und könnt euch immer wetterentsprechend anziehen. Achte auf atmungsaktive Kleidung, ohne Schwitzen fährt es sich gleich wesentlich angenehmer.
Eine Regenjacke sollte auch in die Gepäcktasche, falls doch mal der Regen kommt. Falls dein Kind im Anhänger mitfährt, bedenke, dass es natürlich nicht körperlich aktiv ist und ihm schnell kalt wird. Hier ist es deswegen umso wichtiger, dein Kind warm und regengeschützt einzupacken.
ℹ️ Wenn der Hunger kommt
Für jeden Radler solltest du mindestens einen Liter Flüssigkeit dabei haben. Wähle Getränke für die Radtour mit Kindern, die wirklich den Durst stillen, wie Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte.
Packe auch einen kleinen Snack ein, falls der kleine Hunger kommt. Kekse, Müsliriegel oder Studentenfutter eigenen sich perfekt, um die Energiereserven wieder aufzuladen.
Vielleicht findest du auch einen schönen Rastplatz, um ein kleines Picknick zu machen? Eine platzsparende Picknickdecke passt in jede Fahrradtasche und so habt ihr ein kleines Highlight auf eurer Tour sicher. So könnt ihr die einzelne Etappen voll und ganz genießen.
ℹ️Für Notfälle gewappnet
Selbstverständlich hoffen wir, dass immer alles reibungslos funktioniert. Aber auch für kleine Problemchen solltest du gewappnet sein.
Natürlich solltest du vor der Abfahrt sorgfältig prüfen, ob die Fahrräder funktionsfähig sind. Auch die Reifen sollten gut aufgepumpt sein und sich in einem guten Zustand befinden. Bremsen und Gänge sollten gut funktionieren.
Falls es doch zu einem Malheur kommt, ist es ratsam, ein Fahrrad Reparaturset dabei zu haben. Im Set findest du oft Flicken, um einen Reifen provisorisch zu flicken. Auch eine Fahrradpumpe schadet nicht, falls deinem Rad mal die Luft ausgeht. Ein Multitool, mit dem du Teile festschrauben kannst, schadet auch nicht, falls sich auf buckeligen Strecken mal die ein oder andere Schraube lockert.
Selbstverständlich kann es auch mal zu Stürzen kommen. Hierfür ist es gerade mit Kindern wichtig ein erste Hilfe Set dabei zu haben. Oft bewirkt ein Pflaster bereits Wunder und trocknet so manche Träne, falls es doch mal zu einem aufgeschlagenen Knie kommt. Kleine Erste Hilfe Sets, mit allen notwendigen Utensilien sind überall im Handel erhältlich und ein gute Begleiter für jede Tour.
ℹ️Augen auf bei der Streckenwahl
Um Unmut von vornerein auszuschließen, plane auch die Route, die du ausgewählt hast, sorgfältig. Steigungen können einem den Spaß am Radfahren ordentlich verderben. Bedenke, dass dein Kind ganz schön ackern muss, um einen Berg hochzukommen.
Auch solltest du den Rückweg immer mitdenken. Oft schwinden die Kräfte nach einer längeren Fahrt, so kann es sehr anstrengend sein, wenn der Rückweg viele Steigungen enthält.
ℹ️ Weniger ist mehr
Bedenke auch, dass die ersten Radtouren nicht zu lang sind. Starte lieber mit einer kleinen Strecke und steigert euch mit der Zeit. Ein guter Richtwert für den Anfang ist 5 km, viel weiter muss es am Anfang nicht gehen. Plane keine Strecken von 20 Kilometern, das wird für eine erste Fahrradtour mit Kindern viel zu viel!
Wähle deine Strecke auch so, dass die Fahrbahnen, die ihr benutzt gut und ebenmäßig sind. Kopfsteinpflaster und Schotterpisten können schnell unangenehm und rutschig werden. Bedenke, dass es vor allem für Kinder angenehmer ist, auf einer ebenmäßigen Fahrbahn zu fahren.
ℹ️ Lieber etwas ruhigere Wege
Auch wenn es verlockend ist, immer die kürzeste Strecke zu nehmen. Meide doch besser stark befahrene Straßen. Hier droht einem höheres Unfallrisiko und der Spaß am Radfahren bleibt auf der Strecke.
Suche dir lieber abgelegenere Wege, dort kannst du dich und deine Familie entspannter bewegen. Falls du doch einmal auf eine stark befahrene Straße musst, fahre mit deinem Kind gemeinsam hintereinander. So seid ihr beide sicherer unterwegs.
Gerade bei Sonnenschein sind viele beliebte Fahrradstrecken überfüllt mit Fußgängern, anderen Radfahrern oder E- Bike Fahrern. Das kann leicht zu einem Gedränge und unnötigen Stresssituationen führen. Gerade E Bikes können recht schnell werden und sind lautlos, so kann es leicht zu bösen Überraschungen kommen. Suche dir deshalb ruhigere Wege, wenn dein Kind auf dem Rad unterwegs ist.
Vielleicht fährst du die Strecke, die du für deine Familientour ausgewählt hast, erst einmal alleine ab. So bist du dir sicher, dass die Strecke für euren Ausflug geeignet ist und sich keine unangenehmen Überraschungen auf dem Weg befinden.
Fazit
Eine Radtour mit Kindern muss nicht gleich ein großes Abenteuer sein. Plane deinen Ausflug sorgfältig und achte darauf, dass du die Strecke gut kennst. Achte bei der Streckenwahl darauf, dass nicht zu viele Steigungen enthalten sind und die Fahrbahn gut in Schuss ist. Starte lieber mit einer kleinen Strecke und steigere dich mit der Zeit.
Sei für Eventualitäten gewappnet, wie z.B. einen platten Reifen und nimm auch an sonnigen Tagen ein kleines Sonnenschutzmittel für die Kinder mit. Achte bei der Auswahl der Strecke auch darauf, dass diese nicht zu stark befahren ist und meide stark belebte Wege. Suche dir lieber abgelegenere Fahrradstrecken, dort kannst du dich und deine Familie entspannter bewegen.
Plane bei deiner Strecke ausreichend Zeit zum Toben ein.
Wenn du jetzt noch genug Flüssigkeit und Knabbereien dabei hast, steht eurem nächsten Radabenteuer nichts mehr im Weg.
Viel Spaß beim Radeln! 🚴
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