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Geheimtipps fürs Wandern mit Kindern im Allgäu

Geheimtipps fürs Wandern mit Kindern im Allgäu

Das Allgäu ist eine von Deutschlands beliebtesten Wanderregionen. In der Heimat einiger der höchsten Berge des Landes, kann man die Natur erleben wie nirgends anders. Mit der Wandertrilogie Allgäu, einem Fernwandernetzwerk, beherbergt die Region auch eine ausgezeichnete Wanderinfrastruktur.

Die Wandertrilogie besteht aus 3 Fernwanderwegen: Der Wiesengänger-Route, der Wasserläufer-Route und der Himmelsstürmer-Route. Die Routen haben verschiedene Schwierigkeitsgrade. Man kann sich also bestens eine Route nach seinen eigenen Fähigkeiten und Wünschen zurechtlegen.

Wenn man Lust auf Hochgebirge und schroffe Berggipfel hat sind Wanderungen um Oberstdorf und die deutsch-österreichische Grenze ideal. Wenn man jedoch mehr ein Einsteiger im Wandern ist, oder Kinder dabei hat, empfiehlt sich das Alpenvorland. Deshalb möchte ich hier eine kurze 2 Tagesroute von Pfronten nach Jungholz vorstellen.

Die Route beginnt im Pfrontener Ortsteil Röfleuten und geht am ersten Tag über den Röfleutener Berg zur Gundhütte. Von hier aus geht es dann am zweiten Tag durch das Eibenmoosholz Richtung Jungholz weiter. Auf dieser Strecke hat man herrliche Aussichten auf die Allgäuer Alpen, man kommt durch alte, moosige Wälder und kann sorgenlos am Abend in der Gundhütte einkehren und übernachten.

Kurze Strecken fürs Wandern mit Kindern ein Muss

Mit einer Länge von etwas über 10 Kilometern und 400 Höhenmetern könnte man die Strecke auch an einem Tag laufen. Wenn man jedoch Kinder dabei hat und diese bei Laune halten will, sind kurze Strecken ein Muss. Man bekommt aber auch ein ganz anderes Gefühl fürs Wandern, wenn man eine Nacht in einer Wanderherberge schläft. Gerade für Kinder ist eine solche Erfahrung ein kleines Abenteuer.

Das Übernachten in Wanderhütten ermöglicht es einem also, auch mit Kindern, längere Wanderwege zu laufen und unzugänglichere Natur zu erkundschaften.

 

Hüttenwanderungen


Hüttenwanderungen

Hat man schon einmal Erfahrungen auf Fernwanderwegen gemacht, kennt man sicher auch schon Wanderhütten. Auf Fernwanderwegen wie dem Jakobsweg gibt es am Ende jeder Tagesetappe Wanderunterkünfte, in denen sich am Abend alle Wanderer treffen. In diesen Herbergen bildet sich über die Tage eine kleine Gemeinschaft heraus. Auch in den Alpen haben Wanderhütten eine lange Tradition. Da das Wetter hier sehr unvorhersehbar ist, ist man als Wanderer nämlich nächtlich auf eine Herberge angewiesen.

In den Alpen kosten Betten in Wanderhütten um die 30 Euro pro Nacht. Der Preis ist es jedoch allemal wert! Am Morgen in einer Hütte mitten in den Bergen und direkt am Wanderweg aufzuwachen, gibt einem ein ganz anderes Gefühl für Natur und Wandern. Man kommt sich plötzlich etliche Jahrzehnte in die Vergangenheit zurückversetzt vor. In manchen Hütten bekommt man das Gefühl als sei die Zeit stehen geblieben.

Ich erinnere mich noch immer sehr gerne an meine Wanderungen in Nordengland. Die Gemeinschaft, die sich über die Tage mit den anderen Wanderern gebildet hat, war etwas ganz Besonderes. Dadurch, dass man die gleiche Strecke gelaufen ist, ergibt sich eine einzigartige Verbindung. Die Wanderhütten stellen dabei den zentralen Treffpunkt für Wanderer da.

Man sieht dort auch öfter mal Kinder. Denn es ist so viel einfacher mit Kindern in einer Wanderhütte zu übernachten, als am Abend noch ein Zelt aufbauen zu müssen oder zum Auto zurück zu laufen, um ins Hotel zu fahren.

 

Wandern mit Kindern


Wandern mit Kindern

 

 

Ein weiterer großer Vorteil beim Hüttenwandern ist, dass es einem die Planung um einiges erleichtert. Vor allem wenn man Kinder dabei hat.

Mit Kindern zu wandern kann nämlich durchaus anstrengend sein! Es fällt Kindern zwar oft einfacher die Natur wertzuschätzen und sich von dieser verzaubern zu lassen, gleichzeitig werden Kinder aber auch schnell dickköpfig, wenn sie erschöpft sind. Es ist deshalb sehr wichtig zu wissen, wie viel man seinen Kindern zumuten kann.

 

● Für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren nicht mehr als 4 Stunden Gehzeit pro Tag. Trotzdem sollte man viele Pausen machen. Es empfiehlt sich diese an Spielplätzen zu machen oder kleine Überraschungen für die Pausen vorzubereiten. In diesem Alter geht es darum, die Natur kennen zu lernen und selbst zu erkunden

 

● Grundschulkinder können schon bis zu 5 Stunden pro Tag laufen. Klettern wird in diesem Alter zu einer noch bedeutenderen Art der Naturerkundung. Auch steilere und holprigere Wege sind jetzt möglich.  

 

● Erst mit Kindern über 10 Jahren kann man mehr als 5 Stunden pro Tag laufen. Je nach Erfahrung der Kinder sind dann auch schon anspruchsvollere Wege möglich. Kinder wollen in diesem Alter oft ihre Grenzen testen.

 

● Ab 14 Jahren sind Kinder körperlich reif genug um auch anspruchsvolle Wegabschnitte, die Bergsteigen erfordern, zu meistern. Oft genug sind Kinder ab diesem Alter sogar fitter als ihre Eltern.

Der Alpenverein gibt auch ausführliche Tipps zum Wandern mit Kindern. Es lohnt sich diese auch einmal anzuschauen.

Die vorgeschlagene Tour von Pfronten nach Jungholz ist also auch für sehr junge Kinder geeignet. Als erste Wandererfahrung für einen 4jährigen mag sie, auf Grund der Steigung, wohl trotzdem etwas zu anspruchsvoll sein. Gerade die zweite Tagesetappe, mit ihren annähernd 8 Kilometern, ist eher für Kinder mit über 6 Jahren geeignet.

Ein anderer Grund, weshalb die Route von Pfronten für Kinder geeignet ist, ist ein Spielplatz bei der Gundhütte. Zwar läuft man am ersten Tag nur etwa 4 Kilometer, doch gibt es kaum ein so überzeugendes Ziel für Kinder wie einen Spielplatz.

Es lohnt sich auch, etwas über die Gegend, in der man wandert zu recherchieren. Mit Geschichten über die Landschaft und vor allem die Tiere, kann man seine Kinder begeistern und vielleicht sogar Neugier für die Natur säen.

 

Was muss man Mitnehmen?


 


Ein großer Vorteil am Hüttenwandern ist, dass man kein Zelt und keinen Schlafsack braucht – man kann also mit leichtem Gepäck reisen. Für den Tagesrucksack braucht man lediglich ein paar Snacks, genug Wasser und zusätzliche Kleidung. Gerade in den Alpen ist es wichtig immer noch etwas zum Drüberziehen zu haben, am besten auch etwas gegen Regen.

Generell sollte man sich beim Wandern im Hochgebirge immer informieren was für Wetter angesagt ist. Man muss jedoch immer damit rechnen, dass das Wetter plötzlich umschwenkt und deshalb auf alles vorbereitet sein. Aber auch bei gutem Wetter, empfiehlt es sich etwas Langes zum Anziehen dabei zu haben. In den Alpen ist die Sonne nämlich intensiver als am Strand. Schon in kürzester Zeit kann man einen Sonnenbrand bekommen.

Da man auch einige Zeit über der Baumgrenze verbringt, ist deshalb auch Sonnencreme unverzichtbar. Man muss jedoch bedenken, dass der Sonnenschutzfaktor auf Grund der Höhenlage niedriger ist. Mützen mit Sonnenblende sind auch eine gute Hilfe gegen die Sonne.

Schließlich darf man auch Blasenpflaster nicht vergessen. Kinderschuhe sind oft neu und nicht immer gut eingelaufen. Mit Blasen muss man also rechnen. Will man sehr junge Kinder mitnehmen sollte man eine Kinderkraxe mitnehmen.

Die Packliste nochmal zusammengefasst

Hier eine kurze Zusammenfassung der Packliste des letzten Abschnitts:

● Snacks und Wasser

● zusätzliche, lange Kleidung

● Regenjacke oder -cape

● Sonnencreme

● Mütze mit Sonnenschild

● Blasenpflaster

● Kinderkraxe für Kleinkinder

Was das Tragen angeht, kann man seinen Kindern ruhig auch einen Rucksack mitgeben. Natürlich darf man den Rucksack aber nicht zu voll packen. In den Kinderrucksack gehören Klamotten des Kindes, sowie Essen und Trinken. Wenn man seinen Kindern das Gefühl gibt, dass man ihnen etwas zutraut und ihnen Verantwortung gibt, kann ihnen das Motivation geben und auch etwas über Verantwortungsbewusstsein beibringen.

Abschließend kann ich nur empfehlen mit seinen Kindern einen kleinen Wanderausflug zu machen. Es ist wichtig seine Kinder nicht zu überfordern und ihnen den Freiraum zu geben, die Natur selbst zu entdecken. Touren, wie die von Pfronten nach Jungholz im Allgäu und in den Voralpen, sind bestens dafür geeignet seinen Kindern die Natur näher zu bringen. Die herrlichen Ausblicke und die wilde Natur helfen einem dabei auch selbst Ruhe zu finden.

 ❗ Wer sich für das Wandern interessiert, kann hier nachschauen und in diesem Artikel Quer durch den Schwarzwald: Meine Erfahrung und Tipps für Fernwanderwege

mehr erfahren.


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