Wenn es um die Lebensdauer deines Zeltes geht, ist vor allem die richtige Lagerung entscheidend. Denn andernfalls kann es schon nach wenigen Wochen durch Schimmel oder andere Verunreinigungen vollkommen ruiniert werden.
Wenn du dein Zelt also viele Jahre benutzen möchtest, musst du der richtigen Lagerung besondere Aufmerksamkeit widmen. Hier erfährst du, auf welche Schritte es bei der Aufbewahrung vor allem ankommt, damit du so lange wie möglich Freude an deinem Zelt hast! Außerdem verraten wir dir 7 zusätzliche Tipps, mit denen du die Lebensdauer deines Zeltes erhöhen kannst.
Schritt 1: Reinige dein Zelt von groben Verschmutzungen
Wenn du von deiner Campingtour wieder nach Hause gekommen bist, solltest du dir, bevor du das Zelt bei der zu Hause lagerst, ein wenig Zeit nehmen, um dein Zelt wieder sauberzumachen. So stellst du nämlich sicher, dass es dir auch auf dem nächsten Trip gute Dienste erweisen wird.
Das Reinigen deines Zeltes ist vor allem dann vor dem Lagern im Keller wichtig, wenn es mit bestimmten Substanzen wie Meersalz, feinem Sand oder Vogelkot in Kontakt gekommen ist. Denn sie beschädigen die Beschichtung des Zeltstoffs auf mikroskopischer Ebene, wodurch er nach und nach immer brüchiger wird. Du solltest auch dafür sorgen, dass alle organische Substanzen wie Lebensmittelreste, Baumharz und Blätter ebenfalls entfernt werden.
Zum Putzen verwendest du am besten lauwarmes Wasser und ein mildes Spülmittel. Für klebrige Substanzen wie Baumharz ist Reinigungsalkohol am besten geeignet. Zum Schluss spülst du dein Zelt noch gründlich mit Wasser ab, damit alle Reinigungsmittel entfernt werden.
Schritt 2: Lasse dein Zelt vollständig trocknen
Eines der wichtigsten Dinge bei der Lagerung deines Zeltes ist, dass es davor vollständig getrocknet ist. Denn Feuchtigkeit ist absolut schädlich für dein Zelt, wenn es längere Zeit nicht benutzt wird. Sie sorgt nämlich nicht nur dafür, dass sich unangenehme Gerüche und Schimmel bilden können, sondern sie beschädigt auch noch die wasserabweisende Beschichtung von deinem Zelt. Denn Feuchtigkeit reagiert mit der Beschichtung, wodurch sie porös wird und ihre wasserabweisende Eigenschaft verliert. In der Fachsprache wird dieser Prozess auch Hydrolyse genannt.
Damit dir das nicht passiert, musst du dein Zelt vor dem Lagern unbedingt vollständig trocknen lassen. Baue es dazu am besten draußen auf und lasse es einige Stunden in der Sonne stehen, bis es komplett trocken ist. Bei schlechtem Wetter kannst du es natürlich auch auf der Wäscheleine zum Trocknen aufhängen. Achte außerdem darauf, dass die Abspannleinen und Heringe trocken sind, bevor du sie mit dem Zelt einpackst.
Schritt 3: Verpacke dein Zelt locker & luftig
Wenn du dein Zelt sauber gemacht und getrocknet hast, kannst du es für die Lagerung verpacken. Dabei ist es allerdings am besten, nicht die Packung zu nehmen, mit der dein Zelt geliefert wurde. Denn die eignet sich zwar super für den Transport, aber für die Lagerung ist es besser, wenn das Zelt etwas lockerer eingepackt wird.
➡️Tipp 1: Nimm einen Baumwollsack als Tasche
Wenn du deinem Zelt also etwas Gutes tun möchtest, verstaust du es in einem Baumwollsack, der ein gutes Stück größer ist als die eigentliche Verpackung. Alternativ kannst du auch einen alten Kissen- oder Bettbezug dafür nutzen. Durch die atmungsaktiven Eigenschaften von Baumwolle kann die Restfeuchtigkeit problemlos entweichen und trotzdem ist dein Zelt ideal vor Staub und Schmutz geschützt.
➡️Tipp 2: Stopfen ist besser als Falten
Beim Einpacken haben wir tolle Neuigkeiten: Es ist besser, das Zelt einfach lose in die Tasche zu stopfen, als es mühselig zusammenzufalten. Denn dadurch wird das Zelt immer an unterschiedlichen Stellen gefaltet, was schonender für das Material ist.
➡️Tipp 3: Falte die Zeltstangen nicht zusammen
Im zusammengefalteten Zustand stehen die Gummibänder der Zeltstangen unter mehr Spannung und leiern deshalb mit der Zeit aus. Wenn du das verhindern willst, ist es am besten, die Zeltstangen gar nicht oder nur teilweise zusammenzufalten.
Du hast dafür keinen Platz? Dann beginne beim Zusammenfalten in der Mitte der Stange. Falte dann die dabei entstehenden zwei Hälften auch wieder in der Mitte. Denn dadurch stellst du sicher, dass die Spannung gleichmäßig auf dem Gummiband verteilt wird.
➡️Tipp 4: Nutze Päckchen mit Silica Gel
Du kennst doch bestimmt diese kleinen weißen Päckchen, die oft mal in Paketen beigelegt sind? Die enthalten das Trockenmittel Siliciumdioxid, auch Silica Gel genannt und haben den Zweck Feuchtigkeit aufzusaugen. Wenn du noch solche Päckchen bei dir herumliegen hast, packe sie mit zum Zelt. Dadurch gehst du auf Nummer sicher, dass es selbst bei höherer Luftfeuchtigkeit keinen muffigen Geruch bekommt oder gar zu schimmeln beginnt.
Wenn du keine dieser Päckchen hast, kannst du sie auch einfach online kaufen. Das Tolle an ihnen ist nämlich, dass sie sich wiederverwenden lässt. Dafür musst du die Päckchen einfach im Backofen bei 60 bis 80 Grad trocknen lassen.
➡️Tipp 5: Stangen und Heringe getrennt verpacken
Die scharfen Kanten und Spitzen von den Zeltstangen und Heringen können den Zellstoff schnell mal beschädigen, oder sogar große Löcher entstehen lassen. Damit du bei deinem nächsten Camping-Trip also keine bösen Überraschungen erlebst, wenn du dein Zelt aufbaust, bewahre die Stangen und Heringe immer separat vom Zelt auf.
Schritt 4: Wähle einen geeigneten Lagerort
Dein Zelt hat es am liebsten, an einem kühlen, trockenen und licht geschützten Ort verstaut zu werden. Die Temperatur sollte dabei im Idealfall bei 10 bis 30 Grad Celsius liegen. Ein unbeheiztes Gartenhaus im Winter oder ein Kofferraum im Sommer sind also keine guten Orte für dein Zelt. Am besten bewahrst du dein Zelt in einem beheizten Keller oder in einer Rumpelkammer, bzw. in einem Schrank bei dir zu Hause auf.
Aber Vorsicht, einige Zeltbesitzer mussten leider schon feststellen, dass Mäuse auch mal Zelte fressen, wenn sie Gelegenheit dazu haben. Auch Käfer oder anderes Ungeziefer nistet sich gerne in einem schlecht verpacktem Zelt ein.
Stelle deshalb sicher, dass der Lagerraum von deinem Zelt nicht das zu Hause von Nagetieren ist und verpacke es so, dass es auch gut vor Ungeziefer geschützt ist.
➡️Tipp 6: Sonnenlicht ist Gift für dein Zelt
Sonne bzw. UV-Strahlung ist auf lange Zeit gesehen der absolute Todfeind von deinem Zelt. Denn schon nach einigen Wochen fängt der Zellstoff durch die UV-Strahlung an auszubleichen und brüchig zu werden.
Deshalb darfst du dein Zelt (selbst eingepackt) nie an einem Ort aufbewahren, an dem es direkt von der Sonne angeschienen wird.
➡️Tipp 7: Halte dein Zelt fern von intensiven Gerüchen
Stoffe haben die Eigenschaft, sehr schnell die Gerüche ihrer Umgebung anzunehmen. Das kennst du bestimmt schon von deinen Klamotten, wenn du mal neben einem Lagerfeuer gesessen bist.
Und jetzt stell dir mal vor, wie unangenehm es ist, wenn du in einem Zelt schlafen musst, das nach Benzin, Putzmitteln oder einem muffigen Keller riecht. Lager es deshalb unbedingt an einem möglichst geruchsneutralen Ort!
Fazit
Wie du siehst, gilt es bei der richtigen Lagerung deines Zeltes einige wichtige Dinge zu beachten. Doch mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung kann dabei nichts mehr schiefgehen. Wenn die sie mit unseren zusätzlichen Tipps befolgst, wird dir dein Zelt bestimmt viele Jahre lang treue Dienste erweisen und dich auf vielen unvergesslichen Camping-Trips begleiten. Wir wünschen dir viel Spaß bei all deinen Unternehmungen!